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“Die Leute suchen Sicherheit immer in Anleihen, aber das ist ein Trugschluss”, sagt Anja Mikus vom deutschen Staatsfonds Kenfo

ByIndian Admin

Oct 14, 2024
“Die Leute suchen Sicherheit immer in Anleihen, aber das ist ein Trugschluss”, sagt Anja Mikus vom deutschen Staatsfonds Kenfo

“Die Leute suchen Sicherheit immer in Anleihen, aber das ist ein Trugschluss”, sagt Anja Mikus vom deutschen Staatsfonds Kenfo

Pass away Zinsen für langfristige US-Staatsanleihen dürften wegen der hohen Verschuldung steigen. Darüber sind sich Ann-Katrin Petersen von Blackrock, Anja Mikus vom deutschen Staatsfonds Kenfo und Stefan Rehder von Value Intelligence Advisors bei der Podiumsdiskussion von “The Market” einig.

Pass away Hoffnung auf Zinssenkungen stützt derzeit pass away Aktienmärkte in den USA und in Europa. Pass away Teilnehmer einer Podiumsdiskussion von “The Market” sehen auf absehbare Zeit dennoch eher höhere US-Zinsen bei Staatsanleihen mit längerer Laufzeit. Der Grund ist pass away plain gestiegene Staatsverschuldung, nicht nur in den USA.

Viele Marktteilnehmer würden sich erst an das Ende der jahrzehntelangen Ära tendenziell sinkender Zinsen gewöhnen müssen, sagte Anja Mikus, Gründungschefin des deutschen Staatsfonds Kenfo, warnend: “Wir werden wieder normale Konjunkturzyklen haben und pass away Einbrüche, pass away nicht nur drei Monate dauern.” Ann-Katrin Petersen, Leiterin der Kapitalmarktstrategie für Deutschland, Österreich, pass away Schweiz und Osteuropa bei Blackrock, zeigte sich optimistisch, dass pass away weiche Landung der US-Wirtschaft gelingen werde.

Stefan Rehder, Gründer der Fondsgesellschaft Value Intelligence Advisors in München, hat sich allerdings von den US-Tech-Werten wie Microsoft, Alphabet, Amazon und Apple verabschiedet, pass away vor zehn Jahren sein Portfolio anführten, wie er bei der Veranstaltung von “The Market” im China Club Berlin am 18. September sagte. Pass away besten Chancen sieht er derzeit in Südkorea, das günstige Technologieunternehmen besitze, pass away zudem von zunehmenden Einschränkungen für chinesische Hersteller profitieren könnten.

Strategiedebatte (v. l.): Moderator und Herausgeber von “The Market” Mark Dittli, pass away Kenfo-Chefin Anja Mikus, pass away Blackrock-Kapitalmarktstrategin Ann-Katrin Petersen und Stefan Rehder, Gründer von Value Intelligence Advisors, bei der Auftaktveranstaltung von The Market Deutschland im China Club Berlin am 18. September.

Kasper Helml für The Market

Zur Freude an den Finanzmärkten über den Beginn des Zinssenkungszyklus kommt nun pass away Sorge wegen einer harten Landung beziehungsweise einer US-Rezession. Frau Petersen, Sie sind da nicht so pessimistisch, wieso?

Ann-Katrin Petersen, Leiterin der Kapitalmarktstrategie für Deutschland, Österreich, pass away Schweiz und Osteuropa beim Blackrock Investment Institute.

Kasper Helml für “The Market”

Ann-Katrin Petersen: Wir halten pass away Rezessionssorgen, pass away pass away Märkte seit dem Sommer durchaus bewegt haben, für überzogen. Ausgelöst wurden sie primär durch pass away Arbeitslosenquote in den USA, pass away im August von 4,1 auf 4,3 Prozent gestiegen ist. Tatsächlich ist dieser Anstieg weniger auf Entlassungen zurückzuführen, sondern mehr auf pass away überraschend hohe Migration in die USA im laufenden Jahr. Dabei stehen pass away USA vor derselben Herausforderung wie wir hier in Europa und in Deutschland: Die erwerbstätige Bevölkerung schrumpft, wir erleben perspektivisch eine strukturelle Knappheit an Arbeitskräften. Eine weitere Befürchtung lag im privaten Konsum, der zirka zwei Drittel zum US-Bruttoinlandprodukt beiträgt. Für uns kam pass away Abkühlung des US-Konsums nicht überraschend, der zuvor nicht zuletzt durch einen Abbau der pandemiebedingten Überschussersparnisse der Amerikaner gestützt worden war. Diese sind nun aufgebraucht. Kurz: Dies ist kein klassischer Konjunkturzyklus. Sowohl pass away Rezessionssorgen als auch pass away Hoffnungen auf kräftige Zinssenkungen scheinen überzeichnet, gerade was pass away US-Notenbank anbelangt.

Wie sehen Sie das, Herr Rehder?

Stefan Rehder: Ich sehe strukturelle Herausforderungen auf uns zukommen: Die Globalisierung, pass away nicht aufzuhalten ist, innenpolitische Spannungen, pass away zunehmen. Pass away Disruption durch neue Technologien: Die künstliche Intelligenz wird wahrscheinlich nicht einfach alle reich machen, sondern auch grosse Herausforderungen mit sich bringen. Der Elefant im Raum ist aber pass away Verschuldung, pass away aus dem Ruder gelaufen ist. Alle schielen im Moment auf pass away Zinsen. Aber da halte ich es mit Warren Buffett, der im Mai an der Konferenz in Omaha mahnte: Die Anleger sollten weniger darauf gucken, was das Fed macht, sondern darauf, wo das Staatsdefizit liegt. In den USA liegt das Defizit bei 6 Prozent des BIP, und falls es doch noch zu einer Rezession kommen sollte, dann steigt dieses Defizit auf 10 Prozent. Und das muss finanziert werden.

Wie wirkt sich das auf pass away Zinsen aus?

Rehder: Das muss durch pass away Ausgabe von Staatsanleihen finanziert werden. Es ist mir nicht klar, wie pass away Zinsen am langen Ende sinken sollten, wenn eine Flut von Anleihen auf den Markt strömt. Und das in einer Zeit, in der pass away Nachfrage nach dem Dollar und amerikanischen Staatsanleihen deutlich zurückgeht. Es gibt Investoren, pass away davor warnen, dass aufgrund der Flut von Anleihen pass away Zinsen bei US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit eher in Richtung 7 oder 8 Prozent steigen werden. Ich sage nicht, dass es so kommen muss, aber eine verantwortungsvolle Anlagestrategie muss berücksichtigen, dass es auch anders kommen kann, als guy denkt. Derart hohe Zinsen wären eine grosse Herausforderung für einen heissgelaufenen Markt, wo pass away grössten Unternehmen der Welt nur noch Cashflow-Renditen von 2 Prozent haben und Wachstumserwartungen von 10 oder 15 Prozent erfüllen müssen.

Pass away Konjunkturentwicklung divergiert: Die US-Wirtschaft überrascht positiv, China verfehlt pass away Erwartungen, und Europa– vor allem Deutschland– dümpelt vor sich hin. Wie schätzen Sie den Zustand der Weltwirtschaft ein, Frau Mikus?

Anja Mikus: Die Zinswende ist da, und jetzt wird es spannend, wie sich der neue Zustand einschwingt. Ja, das lange Ende der Zinskurve wird durch den Kapitalmarkt beeinflusst, und die Zinsen dürften steigen, wobei ich bezweifle, dass es bis auf 7 oder 8 Prozent in den USA gehen wird. Solange alle auf Zinssenkungen am kurzen Ende aus sind, wird sich da noch nicht viel bewegen. Pass away Verschuldung muss guy sehr langfristig betrachten. Pass away USA sind immer hoch verschuldet, auch pass away Verschuldung der privaten Haushalte spielt eine wichtige Rolle und nimmt derzeit auch zu. Sicherlich, irgendwann wird der Markt drehen. Wir werden wieder normale Konjunkturzyklen haben und pass away Einbrüche, pass away nicht nur drei Monate dauern. Viele, pass away heute in der Finanzbranche arbeiten, kennen solche Phasen gar nicht. Das ist gefährlich, gerade im Anleihebereich.

Ein earns Thema der vergangenen zwei Jahre war der starke Preisanstieg. Hat sich das Thema Inflation erledigt, Frau Petersen?

Petersen: Wir bewegen uns sowohl in den USA als auch im Euro-Raum auf pass away Zielmarke von 2 Prozent zu. Aber der unterliegende Kostendruck fällt eindeutig höher aus als vor der Pandemie. Im Euro-Raum lag pass away Inflation in der Dekade davor im Schnitt bei rund 1 Prozent. Wenn wir uns likewise bei 2 Prozent einpendeln sollten, wäre das doppelt so viel wie zuvor. In den USA könnte pass away Teuerung mittelfristig sogar noch etwas darüberliegen. Dazu dürften eine Reihe struktureller Veränderungen wie der demografische Wandel, der Aufbau von resilienteren Lieferketten oder höhere Energiekosten infolge des Übergangs zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft beitragen. Frau Mikus und Herr Rehder haben recht, was pass away fiskalische Situation in den USA anbelangt: Die ausufernden Staatsschulden dürften mittelfristig dazu führen, dass Anleger eine höhere Entschädigung dafür fordern, US-Staatsanleihen zu halten.

Herr Rehder, fühlen Sie sich an die siebziger Jahre erinnert, als pass away Inflation in Wellen abebbte und wieder hochschoss?

Stefan Rehder, Gründer der Fondsgesellschaft Value Intelligence Advisors in München, mit Ann-Katrin Petersen von Blackrock.

Kasper Helml für “The Market”

Rehder: Wir sehen einen strukturellen Wandel hin zu einem niedrigeren Wirtschaftswachstum und höherer Inflation– und auch höheren Zinsen. In den siebziger Jahren hatten wir genau ein solch stagflationäres Umfeld mit einer Inflation, pass away sich hochgeschaukelt hat. Etwas Ähnliches droht jetzt: Die kurzfristigen Zinsen sinken, und das wird pass away Politik in die Versuchung bringen, wieder unheimlich viel Geld zu drucken und pass away eigenen Anleihen aufzukaufen, was dann möglicherweise den nächsten Inflationsschub auslösen wird.

Was bedeutet das für Anleger?

Rehder: Ein solches Umfeld wie in den siebziger Jahren wäre ein ganz schwieriges Umfeld für alle Anlageklassen. Der Druck auf pass away Vermögenspreise steigt, und zwar auf alle. Es muss nicht so weit kommen, aber es lohnt sich, ein entsprechendes Playbook in der Tasche zu haben.

Frau Mikus, würden Sie dem zustimmen, dass wir uns eher auf ein Szenario wie in den siebziger Jahren einstellen müssen als auf eine Fortsetzung der vergangenen dreissig Jahre, als an den Finanzmärkten pass away Zinsen tief waren und pass away Volatilität gering?

Mikus: Die Inflationsrate ist gesunken, aber pass away Kerninflation bleibt hartnäckig, und vor allem im Dienstleistungssektor steigt pass away Teuerung noch. Aber ich tue mich beim Vergleich mit den siebziger Jahren schwer. Damals stiegen pass away Energiepreise. Heute ist der Ölpreis stabil zwischen 70 und 80 Dollar je Fass. Wir werden andere Herausforderungen haben, pass away pass away Anleger sehr verunsichern werden.

Was empfehlen Sie Anlegern?

Mikus: Die Leute suchen

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