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DIE NEUSTEN ENTWICKLUNGEN

ByIndian Admin

Mar 18, 2025
DIE NEUSTEN ENTWICKLUNGEN

Die neusten Entwicklungen

Krise in Syrien: Tote im Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien

Bei den Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Bashar al-Asad und den islamistischen Regierungstruppen in den Küstengebieten ist es auch zu Morden an Zivilisten gekommen.

Soldaten der syrischen Übergangsregierung in der Stadt Tartus, aufgenommen am 7. März.

Ali Haj Suleiman / Getty

Die neuesten Entwicklungen:

  • Bei Gefechten im Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien sind mehrere Menschen getötet worden. Auf syrischer Seite seien seit Ausbruch der Gefechte am Sonntagabend (16. 3.) mindestens zehn Personen gestorben, berichtete das syrische Staatsfernsehen. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete sieben Tote und 52 Verletzte im Land. Laut dem syrischen Verteidigungsministerium gerieten am Sonntag drei Soldaten der Übergangsregierung in Syrien in einen Hinterhalt der libanesischen Hizbullah-Miliz. Deren Kämpfer hätten die Soldaten in der Provinz Homs entführt, in den Libanon verschleppt und dort getötet. Laut Angaben der libanesischen Armee wurden Orte in Libanon aus Syrien beschossen. Der Hizbullah wies jede Verantwortung zurück.
  • Die israelische Luftwaffe soll in der syrischen Hauptstadt Damaskus ein Wohngebäude bombardiert haben. Das berichtete die syrische Nachrichtenagentur Sana. Laut dem israelischen Armeeradio soll der Angriff der islamistischen Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad gegolten haben, der sein Hauptquartier im Gebäude eingerichtet haben soll. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte dazu, es werde keine Immunität für islamistischen Terror gegen Israel geben – weder in Damaskus noch anderswo. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass zwei Raketen eingeschlagen seien. Das Gebäude sowie angrenzende Häuser hätten darauf gebrannt. Ob es Tote gab, war zunächst unklar.
  • Der amerikanische Aussenminister Marco Rubio hat am Dienstag (11. 3.) die am Tag zuvor getroffene Übereinkunft in Syrien positiv bewertet. «Die Vereinigten Staaten begrüssen die kürzlich angekündigte Vereinbarung zwischen den syrischen Übergangsbehörden und den Demokratischen Kräften Syriens, den Nordosten in ein vereintes Syrien zu integrieren», sagte Rubio in einer Erklärung. «Die Vereinigten Staaten bekräftigen ihre Unterstützung für einen politischen Übergang, der eine glaubwürdige, nicht-konfessionsgebundene Regierungsführung als den besten Weg zur Vermeidung eines weiteren Konflikts zeigt. Wir werden die Entscheidungen der Übergangsbehörden weiterhin beobachten und nehmen mit Sorge die jüngste tödliche Gewalt gegen Minderheiten zur Kenntnis», fügte Rubio hinzu.

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Wie kam es zum Umsturz in Syrien?

Während des Arabischen Frühlings 2011 wurden die Proteste in Syrien von Anbeginn durch den Diktator Bashar al-Asad rücksichtslos unterdrückt. Das Land versank in einen Bürgerkrieg, der mehr als zehn Jahre dauern und die Leben von mehr als einer halben Million Menschen fordern sollte.

Nach mehr als einem Jahrzehnt brutaler Diktatur folgte Ende 2024 die Überraschung: In weniger als zwei Wochen wird der syrische Machthaber gestürzt. Islamistische Rebellen der Hayat Tahrir al-Sham (HTS) aus der Provinz Idlib hatten am 27. November eine Militäroffensive in Syriens Nordwesten gestartet. Damit wollten sie den Luft-, Artillerie- und Drohnenangriffen durch das Regime von Asad ein Ende setzen, die in den Wochen davor zugenommen hatten. Niemand ahnte, dass die begrenzte Operation zum grossflächigen Angriff werden würde. Obwohl die syrische Armee von russischen Kampfflugzeugen sowie proiranischen und schiitischen Milizen unterstützt wurde, waren die HTS-Rebellen überlegen und rückten sehr rasch vor.

Schon am 30. November fiel Aleppo, die zweitgrösste Stadt Syriens. Am 5. Dezember folgte nach intensiven Kämpfen Hama, Tage darauf Homs. Aus den Protesten war ein Aufstand geworden, zahlreiche Ortschaften ergaben sich widerstandslos, die Bürger gingen auf die Strasse und rissen Symbole der Herrscherfamilie nieder. Trotz der Präsenz radikaler Islamisten intervenierten weder Israel noch die USA. In der Nacht auf den 8. Dezember fiel Damaskus ohne grossen Widerstand. Die Rebellen verkündeten im syrischen Staatsfernsehen den Fall von Bashar al-Asad. Die 54 Jahre dauernde Schreckensherrschaft der Familie war zu Ende.

Wer übernahm die Macht in Syrien?

Nachdem die HTS Damaskus für «frei» erklärt hatte, kündigte Ahmed al-Sharaa – früher bekannt unter dem Kampfnamen Abu Mohammed al-Julani – an, die Macht friedlich übernehmen zu wollen. Al-Sharaa, 1982 in der saudiarabischen Hauptstadt Riad geboren, ist seit 2017 Anführer der islamistischen Rebellenmiliz.

Seine Eltern waren nach dem Sechstagekrieg 1967 aus den syrischen Golanhöhen vertrieben worden, nachdem Israel diese besetzt hatte. Aufgrund seiner Herkunft im Golan gab sich der junge Mann später den Kampfnamen «al-Julani».

Al-Sharaa hatte nach dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 vorerst die islamistische Nusra-Front gegründet, den syrischen Ableger der al-Kaida. Die Nusra-Front sollte den Sturz des Asad-Regimes herbeiführen und ein islamistisches Kalifat in Syrien errichten. Im Jahr 2016 verkündete al-Sharaa jedoch den Bruch, sowohl mit al-Kaida als auch mit dem Islamischen Staat. Ein Jahr danach entstand aus dem Zusammenschluss fünf islamistischer Milizen die HTS, die in der Rebellenhochburg Idlib unter seiner Ägide faktisch die Herrschaft übernahm.

Al-Sharaa versuchte in den vergangenen Jahren, sich und seiner Gruppe einen moderateren Anstrich zu geben. In einem Interview mit «CNN» distanzierte er sich nach Asads Sturz von seiner jihadistischen Vergangenheit. Er wolle Syrien in einen Staat der Institutionen umwandeln. Und er gab sich betont tolerant gegenüber den syrischen Minderheiten.

Was geschah mit Bashar al-Asad?

In den frühen Morgenstunden des 8. Dezembers flüchtete Bashar al-Asad Hals über Kopf aus seinem «Volkspalast» in Damaskus. Zuerst auf eine russische Militärbasis – und dann weiter nach Moskau. Er erhalte aus «humanitären Gründen» dort Asyl, hiess es. Russlands Präsident Wladimir Putin hat ihm aber etwa den Zugriff auf seine zwei Milliarden US-Dollar, die er nach Russland mitgenommen haben soll, oder die achtzehn Wohnungen, die ihm in der russischen Hauptstadt offenbar gehören, verboten. Ausserdem darf Asad die Stadt nicht verlassen.

Nach 24 Jahren an der Macht hinterlässt Asad ein verwüstetes Land und eine zerrissene, tief traumatisierte Bevölkerung. Das Ende des syrischen Diktators kommt einer Zeitenwende gleich.

Welche Rolle spielt die Türkei?

Kein anderer Staat profitiert von den dramatischen Umwälzungen in Syrien mehr als die Türkei. Der syrische Bürgerkrieg hat die türkische Politik der letzten Jahre entscheidend geprägt. Es ist zwar weiterhin unklar, inwiefern Ankara den Vorstoss der Rebellen tatsächlich unterstützte. Doch der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan unterhielt zu den Rebellen in Nordsyrien einen guten Kontakt, und die einzige Versorgungsroute in die HTS-Hochburg Idlib führte über

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