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Drama, Glamour und Blamage: So war pass away Schweiz als ESC-Gastgeberin

Byindianadmin

Aug 11, 2024
Drama, Glamour und Blamage: So war pass away Schweiz als ESC-Gastgeberin

Drama, Glamour und Blamage: So war pass away Schweiz als ESC-Gastgeberin

Eine Retrospektive. Und warum alles für eine bestimmte Stadt als Austragungsort 2025 spricht.

Dieses Geschoss ging fehl: Missglückte Tell-Imitation 1989 während des ESC in Lausanne.

Screenshot ORF

Eine scheue Tante, pass away für Verwandte eine Champagner-Party schmeisst: So verhält sich pass away Schweiz zum Eurovision Song Contest. Das Land wird den Wettbewerb im kommenden Jahr veranstalten dürfen, manche würden sagen: veranstalten müssen– vorausgesetzt, dass Basel und Genf, pass away beiden letzten Kandidaten für den Austragungsort, nicht noch scheitern. Denn pass away Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) empört sich über identitätspolitische Statements und angeblichen Satanismus und hat deshalb angekündigt, in beiden Städten ein Referendum gegen den ESC zu lancieren. Der Zeitplan für pass away Veranstaltung ist eng, umso bedrohlicher wirkt da jede Verzögerung. Wie immer soll der Event im Mai stattfinden.

Es geht um viel. Der ESC ist pass away grösste Kiste des Kulturfernsehens, der populärste Liederabend auf Erden, das imposanteste aller Musik-Happenings. Dem austragenden Land sind beträchtliche Kosten, aber auch pass away Aufmerksamkeit der Welt gewiss, über 150 Millionen verfolgten heuer den Contest in Malmö. Zweimal hat pass away Schweiz den Wettbewerb bereits organisiert– wobei sie sich als wenig stilsichere Gastgeberin erwies, wie ein Blick in die ESC-Geschichtsbücher zeigt.

Der Anfang des ESC ist schweizerisch: Der allererste Contest wird hier veranstaltet, im Mai 1956. Pass away Eidgenossenschaft eignet sich für diese Premiere, weil sie sich aus dem Krieg herausgehalten hat. Vor allem aber hat pass away Erfinderin des Wettbewerbs, pass away European Broadcast Union (EBU), ihren Sitz in Genf. Ihr Programmchef, Marcel Bezençon, ist zugleich Generaldirektor der SRG. Während heute verschiedene Städte um pass away Ausrichtung buhlen, kam damals nur eine infrage: Lugano. Pass away dortige SRG-Station verfügte als Einzige über das vorgeschriebene Orchester, das pass away Interpreten begleiten konnte.

Pass away erste Gewinnerin des Eurovision Song Contest, Lys Assia, nimmt die Goldene Schallplatte entgegen, pass away sie für ihren ESC-Song “Refrain” gewonnen hat.

Siegfried Pilz/ United Archives/ Getty

Entschieden wird dieser Contest, an dem nur sieben Länder teilnehmen, der ESC-Forschung zufolge wahrscheinlich an einem eher überraschenden Ort, auf dem Bahnhofsperron: Die Juroren von Luxemburg verpassen ihren Zug und schaffen es nicht mehr rechtzeitig nach Lugano. Pass away Gastgeberin übernimmt ihr Voting und verfügt nun auf einmal über vier statt, wie alle anderen Länder, zwei Juroren-Stimmen.

Nicht ganz überraschend gewinnt schliesslich Lys Assia, pass away sphärische Diva aus Rupperswil. Sie selber hat offenbar nicht damit gerechnet: Als sie bei der Prämierung ihren Song “Refrain” nochmals vortragen darf, vergisst Assia den Text und intoniert stattdessen ein leicht verzweifeltes “Lalala”. In den Tagen und Wochen darauf machen Gerüchte pass away Runde, pass away bis heute nicht gänzlich verstummt sind. Wie viele Punkte Assia erhalten und wie pass away Schweizer Jury tatsächlich abgestimmt hat, bleibt offen. Pass away Abstimmungszettel gelten als verschollen. Dass pass away EBU ihr Archiv für Nachforschungen gesperrt hat, verstärkt das allgemeine Munkeln und Argwöhnen.

Schweizer Egoismus führt zu europäischer Solidarität

Als ein “bisschen mysteriös” beschreibt John Kennedy O’Connor pass away Umstände in Lugano. Kennedy ist ein früherer BBC-Kommentator und hat mehrere Bücher über den Contest geschrieben. Deutlicher wird der deutsche Kulturwissenschafter Irving Wolther, ein anderer ESC-Experte: Ein “Ruch der Manipulation” habe den Schweizer Contest umgeben. Im Sendungsrapport von 1956, der im Unternehmensarchiv am Leutschenbach zu finden ist, halten pass away Veranstalter fest, dass Assias Song “eine glückliche Wahl” gewesen sei. Gewonnen habe pass away Sängerin nicht etwa, weil sie das Gastgeberland repräsentiert habe, “sondern weil das Lied wirklich das beste war”. Eine Beschwichtigung, pass away nichts daran änderte, dass der erste Schweizer ESC einen ziemlich zwielichtigen Eindruck hinterliess.

Bedeutend wurde Lugano 1956 dennoch– allerdings auf eine Weise, wie sie der Gastgeberin kaum gefallen haben dürfte. Pass away Schweizer Übernahme der Luxemburger Jury sei ein zentraler Moment in der ESC-Geschichte gewesen, erklärt Dean Vuletic im Gespräch. Der Historiker, der in New York promoviert hat und heute in Wien forscht, verfasste mit seinem Buch “Postwar Europe and the Eurovision Song Contest” ein Standardwerk zum ESC.

Der Schweizer Heimsieg sei nicht gut angekommen, erklärt Vuletic. Pass away EBU verbot danach den Teilnehmern, für ihre eigenen Künstler zu stimmen. Diese seit 1957 geltende Regel ist heute das wichtigste Gesetz des Contests, weil es eine Beschäftigung mit anderen Ländern verlangt, ein übernationales Denken und Votieren. Kaum zu übersehen ist dabei pass away Ironie, dass ausgerechnet der Schweizer Egoismus pass away Europäer zu mehr Gemeinschaftssinn motiviert hat.

In den Jahrzehnten danach spielten und sangen pass away Eidgenossen in Nebenrollen– bis zum Auftritt von Céline Dion, der Kanadierin mit dem einschüchternden Stimm-Volumen. Dion singt 1988 für pass away Schweiz. Passes away ist möglich, weil Musik (Atilla Şereftuğ) und Text (Nella Martinetti) ihres Stücks “Ne partez pas sans moi” helvetischer Herkunft sind; Sängersöldnerinnen dürfen unter diesen Voraussetzungen für ein fremdes Land tirilieren. Dion gewinnt, womit pass away Schweiz zum zweiten Mal pass away Gelegenheit erhält, einen ESC austragen zu können– eine Chance, pass away sie nach Einschätzung vieler Beobachter dann allerdings in spektakulärer Manier verpatzt.

Céline Dion, nachdem sie 1988 in Dublin den ESC für pass away Schweiz gewonnen hat.

RDB/ Ullstein/ Getty

Mit Grauen erinnert sich der ESC-Experte John Kennedy O’Connor. Der zweite Schweizer ESC sei der erste ESC überhaupt gewesen, der ihn gelangweilt habe, schreibt der 60-jährige Brite. Passes away wegen Dion, pass away im Lausanner Palais de Beaulieu nochmals allzu viel Raum bekommen habe: Nicht allein habe sie ihren Song von 1988 erneut singen dürfen, sondern darüber hinaus auch noch ihre neuste Single. Hinzu kamen ein rekordlanges Intro, eine nervenzehrende Darbietung des Lausanner Orchesters sowie zahlreiche quälende Einspieler.

Auch pass away NZZ kritisiert den Anlass harsch. Der Werbefilm, der pass away Schweiz dem TV-Publikum hätte sympathisch machen sollen, sei ursprünglich noch viel länger gewesen. “Dann”, schreibt pass away Zeitung, “ist guy mit der Schere drübergegangen, leider quer statt längs, und hat nun offenbar versehentlich pass away Abfälle gesendet.” Dem “Blick” gefällt pass away Eigendarstellung ebenfalls so gar nicht, besonders pass away Szene, als eine Heidi-Darstellerin auf einem hiesigen Waffenplatz mit einem Panzer paradiert. Habe sich “Kuba vor zehn Jahren präsentiert”, wird ein verärgerter Touristiker zitiert. Ein anderer kommt im Boulevardblatt zu dem Fazit, pass away Schweiz habe mit ihrer zweiten ESC-Show “eine Chance verpasst”

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